Aktuelles

Hier finden Sie Neuigkeiten zu unseren Autor:innen und Büchern.

 30. Juli 2023

David Albahari ist gestorben

Der 1948 in Peć im heutigen Kosovo geborene Autor David Albahari ist im Alter von 75 Jahren in Belgrad gestorben.

 Albahari war einer der renommiertesten Schriftsteller Serbiens. Er übersetzte u.a. Vladimir Nabokov, Saul Bellow, Margaret Atwood, Thomas Pynchon und John Updike ins Serbische. 1973 erschien sein erster Erzählungsband, es folgten elf Romane und acht Erzählungsbände.
Seine Bücher wurden in sechzehn Sprachen übersetzt.
1994 ging Albahari nach Kanada ins Exil. Seit dieser Zeit lebte er mit seiner Familie in Calgary, verbrachte später aber wieder einen Großteil des Jahres in Belgrad.
Albahari lebte seit über 20 Jahren mit der Diagnose Parkinson. Seine Krankheit thematisierte er u.a. im 2020 erschienenen Roman »Heute ist Mittwoch«. Für diesen Roman erhielt er 2022 den Aleksandar Tišma International Literary Prize.

 Bei Schöffling & Co. erschienen in Übersetzung von Mirjana und Klaus Wittmann: Der Bruder (2012), Mutterland (2013), Kontrollpunkt (2013), Das Tierreich (2017), Heute ist Mittwoch (2020).


06. Juli 2023

Ulrike Almut Sandig erhält den Robert Gernhardt Preis

Ulrike Almut Sandig und Leona Stahlmann erhalten den Robert Gernhardt Preis 2023. Den Preis loben das Land Hessen und die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) gemeinsam aus. Die Preisträgerinnen teilen sich das von der WIBank gestiftete Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro.
Ulrike Almut Sandig wird für ihr Romanprojekt „Die Düne“ ausgezeichnet. Darin erzählt sie von einer Familie in einer postsowjetischen Großstadt, in der nichts für immer verschwindet – auch nicht die Angst. In einer leichten, zwanglos wirkenden Sprache, so die Jury, entwickele Sandig mit großem Können spannende Charaktere und eine phantastisch-unheimliche Atmosphäre
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: »Ulrike Almut Sandig, in Dresden geboren, führt uns auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs, in die Zeit, als er längst Löcher hatte; spannend ist zudem, wie sie Poesie und Klangperformance miteinander verknüpft.«


18. April 

Elsemarie Maletzke erhält den Ben-Witter-Preis

Der renommierte Ben Witter Preis geht 2023 an die Frankfurter Schriftstellerin und Journalistin Elsemarie Maletzke. Die Jury der Ben Witter Stiftung ehrt damit »eine subtile Beobachterin und heitere Aufklärerin, der es auf schwerelose Weise gelingt, in ihren Feuilletons, Reisebildern und gewichtigen literarischen Biographien einfühlsame Schilderung mit lebensklugem Witz zu verbinden. [...] Ihre Texte eröffnen uns neue Wege ins Land und in das Weltreich der Literatur. Und auch zu der Kunst, unseren Garten zu bestellen, der Elsemarie Maletzke ebenfalls einige sehr erfolgreiche Bücher gewidmet hat.«

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird am 11. September 2023 im Literaturhaus Hamburg verliehen.


17. Januar 2023

Philipp Werner wird neuer Schöffling-Verleger

Philipp Werner, bis dato Programmleiter Publikumsmarkt im Reclam Verlag, übernimmt am 1. März 2023 die Nachfolge von Klaus Schöffling als Verleger von Schöffling & Co. Klaus Schöffling verkaufte den 1994 von ihm und seiner Frau Ida Schöffling gegründeten Verlag zum 1. Januar 2022 an Kampa-Verleger Daniel Kampa.

Sabine Baumann, seit 2009 im Schöffling-Lektorat, fungiert neu als Programmleiterin. Silke Tabbert teilt sich künftig die Geschäftsführung mit Philipp Werner.

Philipp Werner, Jahrgang 1979, ist Literatur- und Musikwissenschaftler. Nach Stationen im Frankfurter Goethe-Haus und im Lektorat für deutschsprachige Literatur des S. Fischer Verlags war er Lektor bei Hoffmann und Campe in Hamburg. Zuletzt war er seit 2018 im Reclam Verlag als Programmleiter Publikumsmarkt (Literatur/Sachbuch/Geschenkbuch) beschäftigt.

Daniel Kampa über Philipp Werner: »Philipp Werner, den ich seit vielen Jahren kenne und dessen Art und Arbeit ich ungemein schätze, ist durch seinen Werdegang, sein literarisches Wissen und Gespür, seine menschlichen Qualitäten und seine Leidenschaft für Bücher und fürs Büchermachen für mich der ideale Kandidat, um Verleger von Schöffling & Co. zu sein.«

Philipp Werner zu seiner neuen Position: »Ich freue mich sehr auf die großartigen Autorinnen und Autoren des Schöffling Verlags und auf die Zusammenarbeit mit seinem engagierten und sympathischen Team. Es wird mir eine Ehre sein, an dem Fortgang der Geschichte dieses besonderen literarischen Hauses mitzuschreiben.«


07. September 2022

Miljenko Jergović erhält den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln

Miljenko Jergović wird mit dem Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels ausgezeichnet. Dieser ist mit 10.000 Euro dotiert und damit die höchste Auszeichnung des österreichischen Buchhandels.
Er wird seit 1990 an Autor*innen verliehen, die sich in ihrem literarischen oder publizistischen Werk und durch ihr Engagement für Toleranz gegenüber anderssprachigen und kulturell anders geprägten Nachbar*innen in herausragender Art und Weise eingesetzt und somit einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in Europa geleistet haben.

Der Präsident vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels, Benedikt Föger, begründet die Juryentscheidung: »Miljenko Jergović scheut sich in seinen preisgekrönten Reportagen und Essays nicht, den Finger in die Wunden der europäischen Gesellschaft und Geschichte zu legen. [...] Er ist ein im besten Sinne europäischer Erzähler, der nicht müde wird, sich – ganz im Sinne dieses Preises – für Toleranz, Offenheit und Frieden einzusetzen.«

Miljenko Jergović, geboren 1966 in Sarajevo, lebt in Zagreb. Er arbeitet als Schriftsteller und politischer Kolumnist und ist einer der großen europäischen Gegenwartsautoren. Zuletzt erschien bei Schöffling & Co. »Der rote Jaguar« (2021).


05. September 2022

VdÜ-Übersetzerbarke 2022 an Schöffling & Co. Lektorin Dr. Sabine Baumann

2022 geht die Übersetzerbarke des VdÜ (Verband deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V.) an Dr. Sabine Baumann für ihre vielfältigen Verdienste um die Sichtbarkeit und Wertschätzung des literarischen Übersetzens in der Öffentlichkeit. In Beruf und Ehrenamt setzt sie sich für hervorragende Übersetzungen und die Bekanntmachung der Werke und ihrer deutschen Urheber*innen ein.

Die Barke ist ein undotierter Preis in Form eines Originalkunstwerks und zeichnet Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die für Literaturübersetzer*innen Bedeutendes leisten. Die unabhängige Jury bestand aus Bettina Bach, Friederike von Criegern und Karin Uttendörfer.

Als leitende Lektorin bei Schöffling & Co. ist Sabine Baumann zuständig für deutschsprachige und internationale Literatur und war nicht zuletzt mit dafür verantwortlich, dass der Verlag 2014 zu den Erstunterzeichnern der Gemeinsamen Vergütungsregel gehörte. Als Lektorin hat sie mit außergewöhnlichem Engagement und langem Atem Übersetzer*innen bei literarischen Großprojekten begleitet und sich für deren Sichtbarkeit eingesetzt. Zuletzt betreute sie sechs Jahre lang die Übersetzung von Joshua Cohens Roman »Witz« aus dem Englischen, für die Ulrich Blumenbach 2022 mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet wird.


26. Juni 2022

Zweiter Platz beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb:

Alexandru Bulucz gewinnt den Deutschlandfunkpreis in Klagenfurt.

Alexandru Bulucz erhält für seinen Text »Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen« den Deutschlandfunkpreis. Dieser ist mit 12.500 Euro dotiert und damit die zweithöchste Auszeichnung bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur. Bulucz las in Klagenfurt auf Einladung der Juryvorsitzenden Insa Wilke.

In seinem Text verhandelt er Begriffe wie Heimat und Herkunft und überzeugte mit seinem Text die Jury.

Alexandru Bulucz wuchs in Rumänien auf, studierte in Frankfurt am Main und lebt heute in Berlin. Er arbeitet als Lyriker, Herausgeber und Übersetzer. 2020 erschien bei Schöffling & Co. Sein Lyrikband »was Petersilie über die Seele weiß«. 

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10. Mai 2022

Joshua Cohen gewinnt den Pulitzer-Preis 2022

Joshua Cohen erhält den Pulitzer-Preis in der Kategorie »Bester Roman«.

Die Auszeichnung erhielt der 41-jährige in New York lebende Autor für seinen Roman »The Netanjahus«. Der im Original 2021 erschienene Campusroman behandelt die komplizierte Beziehung zwischen Israelis und amerikanischen Juden anhand einer wahren Begebenheit aus dem Leben der berühmten Familie.

Die deutsche Übersetzung von Ingo Herzke erscheint geplant im Frühjahr 2023 bei Schöffling & Co.

Erst im Februar 2022 ist Cohens Opus magnum »WITZ« in der Übersetzung von Ulrich Blumenbach bei Schöffling & Co. erschienen. Aus »WITZ« werden Cohen und Blumen- bach im Mai/Juni in der Schweiz lesen. Die Termine für die Lesereise sind hier einzusehen.


6. Dezember 2021

Daniel Kampa kauft Verlag Schöffling & Co.

Der Verlag Schöffling & Co. gehört künftig zum schweizerischen Kampa Verlag.

Am 30. November 1993 gründete Klaus Schöffling den Verlag mit Sitz in Frankfurt am Main.

Nun, nach 28 Jahren, reicht er den Staffelstab weiter an den Kollegen Daniel Kampa.

Im Zentrum des Verlags Schöffling & Co. stehen seit Anbeginn Autorinnen und Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Gleichzeitig beinhaltet das Verlagsprogramm viele große Namen aus den Bereichen Lyrik, internationale Gegenwartsliteratur (mit Fokus auf Osteuropa und Amerika) und die Wiederentdeckung längst vergessener Werke wie die von Gabriele Tergit oder Ulrich Becher. Seit 1996 erscheinen zudem eine Reihe von literarischen Kalendern

Verleger Klaus Schöffling sagt zur Übernahme: »Wir folgten dem Kurs der Autoren, das war so und das bleibt so, das Motto des Verlages war ›Im Mittelpunkt die Autoren‹, auch das wird bleiben.«

Daniel Kampa, der wie letzte Woche veröffentlicht wurde, auch den österreichischen Jung und Jung Verlag ab dem 1. Januar 2022 übernehmen wird, gründete 2018 den Kampa Verlag mit Sitz in Zürich.

Genau wie der Jung und Jung Verlag wird auch Schöffling & Co. weiterhin seinen Sitz beibehalten. Auch die Autor*innen und Mitarbeiter*innen werden bleiben und an der programmatischen Ausrichtung des Verlags wird festgehalten.

Der Wechsel wird zum 1. Januar 2022 wirksam.


28. September 2021

Gert Loschütz’ »Besichtigung eines Unglücks« erhält den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2021.

Der von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk gestiftete und mit 30.000 Euro dotierte Wilhelm Raabe-Literaturpreis geht in diesem Jahr an Gert Loschütz für seinen Roman »Besichtigung eines Unglücks« (erschienen 2021 im Verlag Schöffling & Co.). Die Preisverleihung findet am Samstag, den 27. November von 20.05 Uhr bis 22.00 Uhr im Rahmen „Studio LCB“ im Deutschlandfunk statt.

Zur Begründung erklärte die Jury: „Was bedeuten schon vier Sekunden? Nichts und doch alles, wie Gert Loschütz‘ Roman »Besichtigung eines Unglücks« mit literarischer Meisterschaft zeigt. Auf fast 120 Seiten rekonstruiert der Erzähler Thomas Vandersee eines der schwersten Zugunglücke, die sich je in Deutschland ereignet haben, um dann noch ganz andere Geschichten Fahrt aufnehmen zu lassen, um Schicksale zu beleuchten, die von den Katastrophen des 20. Jahrhunderts bestimmt wurden. Als in der eisigen Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 1939, drei Monate nach Beginn des Zweiten Weltkriegs, im Bahnhof der sachsen-anhaltischen ‚Kanalstadt‘ Genthin zwei D-Züge ineinanderrasten, rührte dieses epochale Verhängnis nicht nur kausal an die Umstände des beginnenden Krieges, sondern kann auch als seine Allegorie gelesen werden. Auch wenn der spröde, immer faktenorientierte Erzählstil symbolische Lesarten an keiner Stelle fördert.

Gerade die sachlich konkrete aktengenaue Manier dieser Romanprosa gibt dem Entsetzen eine angemessene Form, wie später auch der Tragik einer ergreifenden Liebesgeschichte, die in das besichtigte Unglück eingebettet ist. Alle technischen und dramaturgischen Mittel des Romans sind wiederum Teile eines epischen Diskurses über die prägende Macht des Zufalls und die Gleichzeitigkeit, große Geschichte prägend und das Leben und die Liebe einzelner Menschen.

Mit seinem Erzähler Thomas Vandersee, einem freien Kulturjournalisten, teilt Gert Loschütz den Geburtsort Genthin. Je tiefer der Rechercheur in die Geschichte des Unfalls eindringt, desto näher kommt er seiner eigenen Lebensgeschichte bis hin zum Moment der Abfassung des Romans selbst. Ein hochkomplexes Kunststück, das sich als empirisch getragener faktischer Bericht tarnt.

»Besichtigung eines Unglücks« entwickelte Gert Loschütz aus einem gleichnamigen Hörspiel. 19 Hörspiele, 17 Bücher sowie diverse Fernsehspiele umfasst sein Werk, für das »Besichtigung eines Unglücks« einen grandiosen Höhepunkt markiert. Lautlos, wo verzweifeltes Schreien ertönt. Schwarzweiß, wo die Welt in Flammen steht. Langsam, wo die Welt aus den Gleisen springt. So erkennt man sie.“

Der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Ulrich Markurth, und Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue stimmten dem Vorschlag der Jury zu. Die Jury des Wilhelm Raabe-Literaturpreises, die am 27. September tagte, setzt sich in diesem Jahr zusammen aus Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel (Präsident der Internationalen Raabe-Gesellschaft e.V.), Katrin Hillgruber (freie Literaturkritikerin), Alexander Cammann (DIE ZEIT), Thomas Geiger (Literarisches Colloquium Berlin), Dr. Anja Hesse (Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Braunschweig), Dr. Michael Schmitt (3sat), Prof. Dr. Julia Schöll (Germanistisches Institut, TU Braunschweig), Katharina Teutsch (u.a. FAZ und ZEIT) und Dr. Hubert Winkels (Deutschlandfunk).

Mit der Verleihung dieses Preises zeichnen die Stadt Braunschweig und Deutschlandfunk jährlich ein in deutscher Sprache verfasstes erzählerisches Werk aus. Mit der Auszeichnung soll exemplarisch das bis zum Zeitpunkt der Preisverleihung publizierte literarische Schaffen gewürdigt werden. Das Preisbuch muss im laufenden Kalenderjahr der jeweils aktuellen Vergabe erschienen sein.


24. August 2021

Gert Loschütz’ »Besichtigung eines Unglücks« ist für den Deutschen Buchpreis 2021 nominiert.

»Besichtigung eines Unglücks« von Gert Loschütz ist einer von 20 Romanen, die für den Deutschen Buchpreis 2021 nominiert sind. Die siebenköpfige Jury des Deutschen Buchpreises wählte den Roman aus insgesamt 230 Titeln, die seit Ausschreibungsbeginn gesichtet wurden. 125 Verlage aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg reichten Titel ein.

Mit »Besichtigung eines Unglücks« steht ein Roman auf der Longlist, der vor dem Hintergrund einer historischen Katastrophe, einem Zugunglück in Genthin im Dezember 1939, eine große, unter die Haut gehende Geschichte von Liebe und Verrat erzählt.

Gert Loschütz war bereits 2018 mit »Ein schönes Paar« für den Deutschen Buchpreis nominiert.

Die Jury des Deutschen Buchpreises wählt aus den nominierten Titeln sechs Romane für die Shortlist aus, die am 21. September 2021 veröffentlicht wird.

Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels seit 2005 den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preis ist mit insgesamt 37.500 Euro dotiert und gehört zu den renommiertesten Literaturauszeichnungen des deutschsprachigen Raums.

Die Jurymitglieder des Deutschen Buchpreises 2021 sind: Knut Cordsen (Kultur-redakteur, Bayerischer Rundfunk), Bettina Fischer (Leiterin Literaturhaus Köln), Anja Johannsen (Leiterin Literarisches Zentrum Göttingen), Richard Kämmerlings (Literarischer Korrespondent, Die Welt), Sandra Kegel (Ressortleiterin Feuilleton, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Beate Scherzer (Buchhändlerin, Proust Wörter + Töne) und Anne-Catherine Simon (Feuilleton-Redakteurin, Die Presse).

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5. Juli 2021

Mara-Daria Cojocaru erhält den Deutschen Preis für Nature Writing 2021.

Zum fünften Mal wird 2021 der Deutsche Preis für Nature Writing vergeben. In diesem Jahr teilen sich Mara-Daria Cojocaru und Bernd Marcel Gonner die Auszeichnung. Die Vergabe erfolgt durch den Verlag Matthes & Seitz Berlin in Kooperation mit dem Umweltbundesamt sowie der Stiftung Kunst und Natur. Der Preis ist dotiert mit 10.000 € sowie einem sechswöchigen Schreibaufenthalt in den Räumlichkeiten der Stiftung Kunst und Natur inmitten von deren weitläufigen Naturgelände.

In der Begründung der Jury heißt es, dass mit Mara-Daria Cojocaru eine Dichterin ausgezeichnet werde, »die sich der Auseinandersetzung mit Natur im urbanen Raum widmet. Ihre Beobachtungen und poetischen Interventionen gelten den Zonen der Überschneidung von menschlicher Überprägung und Durchsetzungskraft der Natur – wobei immer die Frage im Raum steht, was denn Natur im Auge des Menschen sein kann und wie sie ihre Benennung erfährt [...]«

Darüber hinaus erhält Carolin Callies ein Stipendium zur Teilnahme am international besetzten Nature Writing Seminar der Stiftung Kunst und Natur im Frühjahr 2022 in Bad Heilbrunn.


8. März 2021

Roswitha-Preis 2020 wird nachträglich an Ulrike Almut Sandig verliehen

Der mit 5.500 Euro dotierte „Roswitha-Preis“, Literaturpreis der Stadt Bad Gandersheim, wird coronabedingt nachträglich für das Jahr 2020 an die in Berlin lebende Schriftstellerin Ulrike Almut Sandig vergeben. Die Entscheidung für Ulrike Almut Sandig wurde von der unabhängigen Jury einstimmig getroffen.  

Der Roswitha-Preis ist der älteste alljährlich verliehene deutsche Literaturpreis für Schriftstellerinnen und wird im Sommer 2021 öffentlich an die Autorin vergeben. Der Termin wird zu gegebener Zeit mitgeteilt. Der Preis erinnert an die erste deutsche Schriftstellerin, die Kanonisse Roswitha von Gandersheim, die im 10. Jahrhundert im Stift Gandersheim Legenden, Dramen und historische Gedichte schrieb. 

Die Verleihung wird durch die Stiftung Niedersächsischer Volks- und Raiffeisenbanken, die Volksbank e.G. in Bad Gandersheim, die Paracelsus-Kliniken Bad Gandersheim und den Energienetz-Betreiber Avacon AG gefördert.


3. Dezember 2020

Erich-Loest-Preis 2021 der Medienstiftung geht an Ulrike Almut Sandig

Der von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig im Andenken an den 2013 verstorbenen Leipziger Schriftsteller und Ehrenbürger Erich Loest ins Leben gerufene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird zum dritten Mal verliehen. Die Preisverleihung findet am 24. Februar 2021, dem Geburtstag Loests, im Mediencampus Villa Ida in Leipzig statt. Die Laudatio hält Andreas Montag, Ressortleiter Kultur der Mitteldeutschen Zeitung.

„Mit ‚Monster wie wir‘ hat Ulrike Almut Sandig eine fulminante, literarisch anspruchsvolle Auseinandersetzung mit dem brisanten, über den Tag hinausweisenden Thema des Missbrauchs und sexualisierter Gewalt in der Familie vorgelegt“, so die Jury in ihrer Begründung der Preisvergabe an Sandig. „Ulrike Almut Sandig erhält den Erich-Loest-Preis jedoch ausdrücklich nicht nur für ihr kraftvolles Roman-Debüt, sondern zugleich für ihr gesamtes, schon gewichtiges und bisher überwiegend von Lyrik geprägtes Werk“, erklärt Hartwig Hochstein, Vorsitzender der Jury und ehemaliger Chefredakteur der Leipziger Volkszeitung.

Der Erich-Loest-Preis würdigt Autoren, die die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse in Deutschland nicht nur beschreiben, sondern mit ihrer Stimme den demokratischen Diskurs mitgestalten. Zudem sollen die Preisträger dem mitteldeutschen Raum verbunden sein. Bisherige Preisträger waren Guntram Vesper (2017) und Hans Joachim Schädlich (2019).

Weitere Informationen zum Erich-Loest- Preis finden Sie hier: Leipziger Medienstiftung 


20. Oktober 2020

Guntram Vesper ist tot

Wir trauern um Guntram Vesper, der heute im Alter von 79 Jahren in Göttingen gestorben ist.

Guntram Vesper wurde 1941 in Frohburg geboren. Im Alter von sechzehn Jahren floh die Familie aus Frohburg über Westberlin in die Bundesrepublik. 1963 machte er im Internat in Friedberg/Hessen sein Abitur. Hier lernte er auch seine spätere Frau kennen. Nach dem Abitur studierte er Germanistik und Geschichte in Gießen und wechselte noch im selben Jahr an die Universität in Göttingen. Nach Buchveröffentlichungen, Hörspielproduktionen und Presseaufträgen entschied sich Vesper für eine freiberufliche Tätigkeit als Schriftsteller.

Guntram Vespers Werk wurde vielfach ausgezeichnet. 2016 erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse für sein bei Schöffling & Co. erschienenes Opus Magnum »Frohburg«.


23. September 2020

Silke Scheuermann erhält Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt

Silke Scheuermann wird mit der Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main geehrt. Die Goethe-Plakette wird verliehen an »Dichter, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des kulturellen Lebens […], die durch ihr schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig sind«.

Die Übergabe der Goethe-Plakette findet am 24. September statt.


04. August 2020

Der Gerlinger Lyrikpreis 2020 geht an Carolin Callies

Der zum dritten Mal vergebene Gerlinger Lyrikpreis der Petra Schmidt-Hieber Literatur-stiftung geht in diesem Jahr an die Dichterin und Übersetzerin Carolin Callies. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Die Jury begründet ihre einstimmige Entscheidung wie folgt:

»Die Gedichte von Carolin Callies vergegenwärtigen im leichten Lauf der Assoziationen das Experiment des Wünschens. Sprache, Körper und Natur werden in einer Wunschmaschine zusammen- und auseinandergebracht. Mit den weit ausgreifenden Zeilen entfaltet sich ein sanfter und zugleich doppelbödiger Realismus, der auf scheinbar beiläufige, aber doch poetisch kalkulierte Weise über die Stränge schlägt. Die Jury ist beeindruckt vom überaus originellen Bildprogramm dieser Gedichte und den vielfältigen poetischen Überraschungen, die Leserin und Leser mit ihrem Humor und ihrer Sprach-Lust gefangennehmen.« 

Weitere Informationen zum Preis finden Sie unter https://www.gerlinger-lyrikpreis.de/

Hier gehts zur Autorenvita von Carolin Callies.


20. Juli 2020

Irina Liebmann erhält den Uwe-Johnson-Preis 2020

Der mit 20.000 Euro dotierte Uwe-Johnson-Preis 2020 wird Irina Liebmann für ihren Roman »Die Große Hamburger Straße«  verliehen. Die sechsköpfige Jury wählte aus einer Vielzahl an eingesandten Texten aus den Bereichen Prosa und Essayistik die diesjährige Preisträgerin aus. Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen der Uwe- Johnson-Tage am Freitag, dem 9. Oktober 2020, in der Landesvertretung Mecklenburg- Vorpommern in Berlin statt.

Die Jury begründet ihre Entscheidung für Irina Liebmann folgendermaßen: »Gedächtnis und Erinnerung sind zentrale Achsen im Gesamtwerk von Irina Liebmann, in dem es nach Reportagen und Hörspielen mit ›Berliner Mietshaus‹ (1982) ein vielbeachtetes Prosadebüt gab. Von Beginn an ging es ihr darum zu erzählen, ›wie etwas wirklich ist‹. Damit waren schon früh Koordinaten für eine Poetologie gelegt, die Bezüge zu der von Uwe Johnson haben. Es geht nämlich immer auch darum, ›Herkunft, kenntlich zu machen‹ und ›in Kenntnis (zu) leben‹. Dazu hat Irina Liebemann sich immer wieder auf eine akribische Spurensuche begeben. Für den Roman ›In Berlin‹ hatte sie einen Erzählton gefunden, der es möglich machte, die inneren und äußeren Bewegungen vor und nach 1989 zusammenzubinden. Nun schließt sich der Kreis dieses einzigartigen Schreibprojekts mit dem Roman ›Die Große Hamburger Straße‹. Irina Liebmann hat in diesem Text ein Prosa- Netz entworfen, in dem unterschiedliche Zeitebenen kunstvoll miteinander in Verbindung gebracht werden, die Spanne reicht vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Über Adressbuchauszüge, Straßenpläne, eigene Tagebuchnotizen, Protokolle, Traumsequenzen, Reime, Metaphern werden Töne in Moll und Dur angeschlagen und Zeit-Schwingungen erzeugt, die Vergangenes und Gegenwärtiges verbinden. Entstanden ist ein Roman in Bildern, und mitunter ähnelt die Sprache einem Prosagedicht.«

Weitere Informationen und die ausführliche Begründung der Jury finden Sie auf der Website des Uwe-Johnson-Preises.


24. Juni 2020 

Der Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis 2020 geht an Michael Roes

Der LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) verleiht seinen mit 12.800 Euro dotierten „Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis“ in diesem Jahr an Michael Roes.

 »Michael Roes’ 13 Romane, aber auch seine Film- und Theaterarbeiten haben die Literatur um neue Themen bereichert. Sie bringen den Lesern fremde Lebens- und Kulturkreise auf eindringliche Art und Weise nahe. Roes hat hierfür offene, multiperspektivische Erzählformen gefunden, die nahezu alle literarischen Gattungen, vom Roman bis zur Reportage, einschließen«, heißt es in der Begründung der Jury.

Der Annette-von-Droste- Hülshoff-Preis wird alle zwei Jahre für besondere literarische Leistungen vergeben. Zu den Preisträger*innen zählen neben Ernst Meister und Max von der Grün auch Sarah Kirsch, Judith Kuckart und Cornelia Funke.

Zuletzt erschienen von Michael Roes die Romane »Zeithain«(2017) und »Herida Duro« (2019), sowie der Essayband „Melancholie des Reisens“ (2020) bei Schöffling & Co. Er lebt als freier Autor in Berlin.

Hier gehts zur Autorenvita von Michael Roes.


13. Juni 2020

(c) Barbara Kalender







 

(c) Barbara Kalender

Jörg Schröder ist tot. 

Der Gründer und Leiter des März-Verlags, Autor, Buchgestalter und Grafiker verfasste und verlegte »Popliteratur«, als es den Begriff noch gar nicht gab.

Vor zwei Jahren erschien bei Schöffling&Co. die »Bombe im gelben Umschlag« SIEGFRIED in einer Neuauflage zu Ehren seines 80. Geburtstags.

Seine Lebensgefährtin Barbara Kalender schrieb in ihrem Nachruf: »Sein Tod ist ein großer Verlust, denn wir lebten und arbeiteten seit vierzig Jahren zusammen. Wir waren ein Kugelmensch, jenes von Platon überlieferte mythische Wesen mit kugelförmigen Rumpf, vier Händen und vier Füßen und zwei Gesichtern, die in unterschiedliche Richtungen blickten. Das gab uns Kraft und Wagemut für alles, was wir in Angriff nahmen.«

Und sie hatten Wagemut.

Jörg Schröder überschritt Grenzen, verursachte Proteste, und auch Pleiten – und doch stand er immer wieder auf. Für ihn gehörten Literatur, Revolte, Leben und Wagnis eben zusammen.

Nun ist er am Samstag im Alter von 81 Jahren in Berlin verstorben.

Wir verabschieden uns von einem großartigen Autor unseres Hauses und sind in Gedanken bei Barbara Kalender.

Hier gelangen Sie zur Autorenvita.


18. Mai 2020

Deutscher Verlagspreis 2020: Schöffling & Co. erneut ausgezeichnet

Die Preisträger des Deutschen Verlagspreises 2020 stehen fest. 63 Verlage werden mit insgesamt zwei Millionen Euro ausgezeichnet. Welche Verlage mit einem Gütesiegel und einer fünfstelligen Prämie ausgezeichnet werden, hat nun Monika Grütters bekannt gegeben. Zum zweiten Mal nach 2019 befindet sich auch Schöffling & Co. auf der Gewinnerliste.

Alle Preisträger und weitere Informationen zum Deutschen Verlagspreis finden Sie hier


20. März 2020

Schöffling & Co. startet Lyrikblog und ist wieder in den sozialen Netzwerken aktiv 

Schon immer und gerade in der jetzigen Zeit gilt für Schöffling & Co. das Motto »Im Mittelpunkt die Autoren«, und genau um sie geht es im neuen Verlagsblog »quarantänelyrik«. Täglich wird hier ein Gedicht der Hausautor*innen gepostet. Zum Teil werden bisher unveröffentlichte Texte gebloggt, aber auch Videoperformances und bereits publizierte Lyrik sollen auf dem Blog präsentiert werden. Die Isolation und das Anschreiben gegen den Quarantänekoller bilden den thematischen Schwerpunkt. Gerne zitieren wir einmal mehr Maria Gazzetti: »Ihr lest keine Lyrik, seid Ihr wahnsinnig?« Beteiligen werden sich u. a. Mirko Bonné, Carolin Callies, Mara-Daria Cojocaru, Lars Reyer, Ulrike Almut Sandig, Julia Trompeter, Jan Wilm und Ron Winkler. »Quarantänelyrik« reiht sich damit in eine lange Liste kreativer Ideen ein, die ganz deutlich zeigen, dass die Buchbranche sich der aktuellen Situation mutig und innovativ stellt.

Außerdem wird Schöffling & Co. wieder auf Facebook aktiv sein. Vor knapp zwei Jahren hatte sich der Verlag entschieden, alle Aktivitäten auf Facebook einzustellen. Obwohl auf der Plattform weiterhin antisemitische, rassistische, frauenfeindliche und homophobe Hetze alltäglich ist und geduldet wird, hat Schöffling & Co. nun beschlossen, das damalige Versprechen zu Gunsten und für mehr Sichtbarkeit der Autor*innen zu brechen. Die Corona-Pandemie hat die Welt vorerst radikal verändert und die sozialen Medien machen nun ernsthaft das Leben vieler Menschen erträglicher. Sobald sich die aktuelle Situation entspannt hat, wird dieser Schritt daher erneut diskutiert werden.

Quarantänelyrik: https://quarantaenelyrik.wordpress.com/


03. März 2020

Carolin Callies für den Clemens-Brentano-Preis 2020 der Stadt Heidelberg nominiert

Für ihren zweiten Lyrikband »schatullen und bredouillen« wurde Carolin Callies für den mit 10.000 Euro dotierten Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg nominiert. Der Preis wird seit 1993 jährlich im Wechsel in den Sparten Lyrik, Erzählung, Essay und Roman an deutschsprachige Autorinnen und Autoren vergeben, die mit ihren Erstlingswerken bereits die Aufmerksamkeit der Kritiker und des Lesepublikums auf sich gelenkt haben.


Wem der fünf nominierten Autorinnen und Autoren die Jury den Brentano-Preis 2020 zuerkennt, wird am 3. April 2020 bekanntgegeben. Die feierliche Preisverleihung im Programm der UNESCO City of Literature Heidelberg findet voraussichtlich im Juli 2020 statt.


03. März 2020

was Petersilie über die Seele weiß ist Buch des Monats März 2020

Die Darmstädter Jury kürt Alexandru Bulucz Lyrikband »was Petersilie über die Seele weiß« zum Buch des Monats März 2020. In der Jurybegründung heißt es: »Die episch angelegten Gedichte von Alexandru Bulucz bewegen sich ­– mal beschwörend, mal humorvoll – in den Grenzbereichen zwischen den Sprachen, oszillieren zwischen dem Deutschen und dem Rumänischen. Sie holen ihren Atem aus der radikalen Sprachbefragung eines Emile Cioran und eines Paul Celan. Die Frage nach der Herkunft der Wörter, nach ihrer Geschichtlichkeit und ihrer Wahlverwandtschaft mit anderen Wörtern – das ist der Grundimpuls dieser sprachbesessenen Dichtung.«

Wir freuen uns gemeinsam mit unserem Autor über diesen Preis.

Die Auszeichnung wird von einer unabhängigen Jury aus wechselnden Schriftstellern, Journalisten und Literaturkritikern verliehen. Seit 1952 prämiert sie monatlich eine Veröffentlichung, deren »literarische Qualität es verdient, öffentliche Aufmerksamkeit zu erzeugen«. Aus dem Verlag Schöffling und Co. wurden bereits Ron Winkler, Christian Saalberg und Lawrence Ferlinghetti ausgezeichnet.


20. Februar 2020

Nadja Küchenmeister und Julia Trompeter sind für den Literaturpreis »Text & Sprache« 2020 nominiert

Der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e. V. hat Nadja Küchenmeister mit ihrem neuen Gedichtband »Im Glasberg« und Julia Trompeter mit ihrem Roman »Frühling in Utrecht« für den diesjährigen Literaturpreis »Text & Sprache« nominiert. Der Literaturpreis »Text & Sprache« bildet das zeitgenössische Phänomen fließender Gattungsgrenzen und das genreüberschreitende Schaffen junger Autorinnen und Autoren ab und berücksichtigt vielfältige Formen von Text und Sprache. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 10. Oktober 2020 in Frankfurt am Main verliehen.

Zu den früheren Preisträgerinnen und Preisträgern im Bereich Literatur zählen u.a. Ingeborg Bachmann (1955), Paul Celan (1957), Günter Grass (1958), Daniel Kehlmann (1998), Nora Gomringer (2013), Nino Haratischwili (2015) oder Ulrike Almut Sandig (2017).


18. Februar 2020

Ror Wolf ist tot

Ein Dunst liegt über Dakota,
und über Nevada liegt Rauch
und Qualm über Minnesota.
Am Ende liege ich auch.

Ror Wolf: Das nordamerikanische Herumliegen. 2005


Wir trauern um Ror Wolf, der gestern im Alter von 87 Jahren nach langer Krankheit in Mainz gestorben ist. 
Ror Wolf wurde 1932 in Saalfeld/Thüringen als Richard Georg Wolf geboren. Nach dem Abitur verließ er 1953 die DDR. In Westberlin und später in Stuttgart arbeitete er als Straßenbauarbeiter, Zeitschriftenvertreter, Druckereihilfsarbeiter und Angestellter einer Werbeagentur. Von 1954 bis 1961 studierte er Literaturwissenschaft, Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main, Hamburg und wieder in Frankfurt (unter anderem bei Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Walter Höllerer). Seinen Lebensunterhalt verdiente er in dieser Zeit als Mitarbeiter verschiedener Marktforschungsinstitute.
Ab 1957 veröffentlichte er in der Frankfurter Studentenzeitung Diskus Prosa, Gedichte, Bildcollagen, Aufsätze und Kritiken. Von 1959 bis 1963 leitete er das Feuilleton des Diskus. Von 1961 bis 1963 war er Literaturredakteur beim Hessischen Rundfunk und verantwortlich für das Studio für neue Literatur. Ab 1963 lebte er als freier Schriftsteller. Er verfasste neben Lyrik und Prosa auch Hörspiele und Radio-Collagen und machte sich auch mit seinen Bildcollagen einen Namen. Sein gesamtes Werk ist vom Spiel mit der Groteske geprägt.
Ror Wolfs Werk wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2016 mit dem Schiller-Gedächtnis-Preis des Landes Baden-Württemberg und 2018 mit dem Rainer-Malkowski-Preis.


27. November 2020

Berit Glanz erhält den Hebbel-Preis 2020

Der mit 5000,- € dotierte Hebbel-Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist der älteste Literaturpreis Schleswig-Holsteins. Er wird im Rahmen einer Feierstunde am 22. März im Hebbel-Museum Wesselburen (Dithmarschen) übergeben, wenige Tage nach dem 207. Geburtstag des Namensgebers Friedrich Hebbel. Die Laudatio wird die Kulturwissenschaftlerin Dr. Hanna Engelmeier (Essen) halten. Der Hebbel-Preis 2020 wird unterstützt von der Dithmarscher Volks- und Raiffeisenbank eG.


01. Oktober 2019

Jan Wilm erhält Stipendium Land in Sicht

Jan Wilm geht als Stipendiat von Land in Sicht des Hessischen Literaturrats für zwei Monate im Herbst 2019 nach Michelstadt im Odenwald. Auf den Odenwald freut sich Wilm: "Die Herkunft des Namens für dieses Gebiet ist nicht eindeutig zu klären, sondern beruht auf widersprüchlichen Sagen und Geschichten. Daher ist diese Gegend unmittelbar verbunden mit Literatur: mit Überlieferung, mit Erinnerung, mit Interpretation."
Innerhalb des Projekts Autorenresidenzen im ländlichen Raum vergibt der Hessische Literaturrat seit 2017 mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst jedes Jahr zwei bis drei Stipendien. Neben Jan Wilm ist Vito von Eichborn in diesem Jahr Stipendiat des Programms.


17. September 2019

Schöffling & Co. gehört zu den Preisträgern des Deutschen Verlagspreises 2019

Aus insgesamt 312 Bewerbungen hat eine unabhängige Fachjury die Preisträger ausgewählt. Entscheidende Kriterien waren dabei neben dem eigentlichen Verlagsprogramm das kulturelle Engagement des jeweiligen Bewerbers, die Umsetzung innovativer Projekte oder eine besonders hohe Qualität in der verlegerischen Arbeit.Verliehen wird er in drei Kategorien: Die drei besten Verlage erhalten Gütesiegel und Prämien in Höhe von jeweils 60.000 Euro. 60 weitere Verlage werden mit einem Gütesiegel und jeweils 15.000 Euro ausgezeichnet. Ein undotiertes Gütesiegel erhalten drei Verlage, die mit ihrem durchschnittlichen Jahresumsatz über drei Millionen Euro pro Jahr liegen. Wer zu den besten drei Verlagen gehört, erfahren die Sieger erst bei der feierlichen Preisverleihung am 18. Oktober.


09. September 2019

Berit Glanz ist nominiert für den ZDF-aspekte-Literaturpreis 2019

Berit Glanz ist eine der fünf Finalisten des Literaturpreises. Das ZDF vergibt den aspekte-Literaturpreis seit 1979 für das beste deutschsprachige Prosa-Debüt. Er ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis war in der Vergangenheit fast immer Start einer großen literarischen Karriere. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird am Freitag, 11. Oktober in der aspekte-Sendung bekannt gegeben.


28. Mai 2019

Schöffling & Co. erhält den Hessischen Verlagspreis 2019

Schöffling & Co. erhält den Hessischen Verlagspreis 2019. »Der familiengeführte Verlag Schöffling & Co. hat die Jury mit seinem ambitionierten Gesamtkonzept überzeugt, zu dem Romane und Gedichtbände ebenso gehören wie der Literarische Katzenkalender«, erläutert Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. Der Verlag zeige vorbildlich, wie man sich als literarischer Verlag erfolgreich auf dem immer schwieriger werdenden Buchmarkt behaupte. 
Der Hessische Verlagspreis wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Er ist Teil einer Initiative zur Verlagsförderung des Landes Hessen in Kooperation mit dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.​ Mit diesem Preis soll die Arbeit unabhängiger Verlage geehrt und gefördert werden, deren jährlicher Umsatz unter 2 Millionen Euro liegt. Der Hauptpreis ist mit 15.000 Euro dotiert. Den mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis erhält der Mabuse-Verlag. Die Preisverleihung findet am 27. Juni 2019 in Wiesbaden statt.


8. Mai 2019

Elly Debüt des Jahres 2019

Für ihren Debütroman Elly erhält Maike Wetzel den Literaturpreis Debüt des Jahres 2019 des Literaturwerks Rheinland-Pfalz-Saar e.V. Der Text arbeite, so die Jurybegründung, mit Brechungen und kunstvollen, kurzen Sätzen, die tiefgründig seien, einen in das Rätsel um Elly hineinzögen. Maike Wetzel schreibe mit deutlicher Empathie und Sympathie für ihre Figuren, sie zeige die unterschiedliche Wahrnehmung der Betroffenen und die abgründigen Wirklichkeiten, die sich daraus ergäben. Sie stelle in ihrem Roman eine fesselnde Atmosphäre her und verbinde das alles mit einer sprachlichen Brillanz.
Die offizielle Preisverleihung findet im Rahmen des Symposions Heimat(en) des Literaturwerks am 4. September 2019 in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz statt.


24. April 2019

Mirko Bonné ist nominiert für den Alfred-Döblin-Preis 2019

Mirko Bonné ist eingeladen, am Wettlesen um den Alfred-Döblin-Preis 2019 teilzunehmen. 1979 von Günter Grass gestiftet, richten das LCB und die Akademie der Künste alle zwei Jahre die Veranstaltung aus. Die jeweiligen Autorinnen und Autoren lesen aus Unveröffentlichtem. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Das Wettlesen findet am 18. Mai im LCB statt, die Preisverleihung am Folgetag.


9. April 2019

Die Gestalt der Ruinen auf der Shortlist für den Man Booker International Prize 2019

Mit seinem Roman Die Gestalt der Ruinen ist Juan Gabriel Vásquez nun auch auf der Shortlist für den Man Booker International Prize 2019. Dieser Preis wird seit 2016 jährlich an ein ins Englische übersetzte Werk verliehen. Das Preisgeld von 50.000 Pfund geht zu gleichen Teilen an Autor und Übersetzer. Die deutsche Übersetzung ist von Susanne Lange.


18. März 2019

Silke Scheuermann erhält Goetheplakette der Stadt Frankfurt

Silke Scheuermann wird mit der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main geehrt. Die Goetheplakette wird verliehen an »Dichter, Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des kulturellen Lebens […], die durch ihr schöpferisches Wirken einer dem Andenken Goethes gewidmeten Ehrung würdig sind«. 


13. März 2019

Die Gestalt der Ruinen nominiert für den Man Booker International Prize 2019

Mit seinem Roman Die Gestalt der Ruinen ist der kolumbianische Autor Juan Gabriel Vásquez nominiert für den Man Booker International Prize 2019. Dieser Preis wird seit 2016 jährlich an ein ins Englische übersetzte Werk verliehen. Das Preisgeld von 50.000 Pfund geht zu gleichen Teilen an Autor und Übersetzer.


13. Februar 2019

Archiv der MÄRZ-Gesellschaft geht an die Universitätsbibliothek Leipzig

Das Sondermagazin in der Bibliotheca Albertina der Universitätsbibliothek Leipzig hat das Archiv der MÄRZ Gesellschaft e.V. Berlin übernommen. Dazu gehören MÄRZ-Erst- und Lizenzausgaben, Sekundärliteratur, Herstellungs-, Vertriebs- sowie Buchhaltungs- und Firmenunterlagen. Außerdem erhält die UB Leipzig die Korrespondenz und alle Redaktionszustände der Folgen von ›Schröder erzählt‹ seit 2005 sowie MÄRZ-affine Kunstwerke, darunter das grafische Werk von Jörg Schröder und dessen gelb-rot-schwarzes MÄRZ- Design gehört.

Der Bestand wird an die MÄRZ Gesellschaft e.V. Berlin übertragen, diese überlässt die Materialien der Universitätsbibliothek Leipzig mittels eines unbegrenzten Depositalvertrags zur wissenschaftlichen Erschließung und Nutzung.

Im Sommer 2019 plant die UB Leipzig eine Ausstellung zum hundertjährigen Jubiläum des Karl Quarch Verlags, der auch den bedeutenden DDR-Buch- künstler Werner Klemke veröffentlichte. Kontrapunktisch wird die Doppelausstellung den MÄRZ Verlag vorstellen unter besonderer Berücksichtigung des gelb-rot-schwarzen grafischen Auftritts. MÄRZ feiert in diesem Jahr sein fünfzigjähriges Bestehen. 


8. Februar 2019

Bernd Wagner wird Dresdner Stadtschreiber 2019

Das von der Landeshauptstadt Dresden in Kooperation mit der Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden vergebene Stipendium als Dresdner Stadtschreiber erhält Bernd Wagner. »Aus qualitativ hochwertigen Bewerbungen stach der Text von Bernd Wagner hervor. Mit ihm wird Dresden einen Autor gewinnen, der auf literarisch anspruchsvolle und gleichsam humorvolle Weise unseren Blick auf den Osten Europas schärfen wird und der gerade im Prozess der Bewerbung Dresdens als Kulturhauptstadt Europas 2025 wichtige Impulse geben kann«, begründete die Jury. Für ein halbes Jahr erhält Wagner ein Stipendium und eine mietfreie Wohnung in Dresden. 


13. Dezember 2018

Ulrike Almut Sandig erhält den Horst Bingel-Preis

Für ihr lyrisches Werk wird Ulrike Almut Sandig mit dem Horst Bingel-Preis für Literatur geehrt. Die Jury begründet: »Ulrike Almut Sandig wagt in ihren Gedichten viel, sie gewinnt alles: den Ausdruck eines lyrischen Ichs, das sich auf keine Identität mit sich selbst verlässt; den souveränen Bezug auf Menschheitsfragen, die unaufgelöst blieben; eine dichterische Stimme, die für sich allein spricht, doch in deren Individualität sich Schmerz- wie Glückszonen unserer Zivilisation spiegeln. Aus den Texten spricht ein so gegenwärtiger wie zeitloser Glaube an lyrische Ausdruckskraft, die vor der Versprachlichung menschgemachten Grauens nicht zurückschreckt und dieses damit überwindet: mit dem Versprechen, das aus dem Im Anfang stehenden Wort erwächst. Ulrike Almut Sandig verknüpft literarische Kunstfertigkeit mit immanenter Sprachkritik, dichterische Autonomie mit radikaler Gesellschaftskritik, unser Erstaunen über ihr geleistetes Werk mit dem Wunsch auf Weiterlesen.«
Der mit 8.000 Euro dotierte Horst Bingel-Preis wird von der Horst Bingel-Stiftung in Kooperation mit ver.di Hessen verliehen. Die Preisverleihung findet am 21. Februar 2019 im Universitätsarchiv Frankfurt statt, die Laudatio hält Prof. Dr. Heike Bartel.


25. Oktober 2018

Ror Wolf erhält den Malkowski-Preis

Der mit 30.000 Euro dotierte Rainer-Malkowski-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste geht in diesem Jahr an Ror Wolf. Seit 2006 wird dieser Preis im Auftrag der Rainer Malkowski Stiftung von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste zur Förderung deutschsprachiger Literatur verliehen.


5. September 2018

Margit Schreiner auf der Longlist für den Österreichischen Buchpreis

Mit ihrem Roman Kein Platz mehr steht Margit Schreiner auf der Longlist für den Österreichischen Buchpreis. Der Österreichische Buchpreis wird seit 2016 vergeben. Wie beim Deutschen Buchpreis wird zunächst eine Longlist, daraus dann eine Shortlist  gewählt. Die Preisverleihung findet zum Auftakt der Buch Wien statt. Dotiert ist der Preis mit 45.000 Euro.


4. September 2018

Gleich zwei Schöffling-Autoren für Wilhelm Raabe-Literaturpreis nominiert

Auf der Shortlist für den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2018 stehen Gert Loschütz mit Ein schönes Paar und Sascha Reh mit AuroraDer Preis wird jährlich vom Deutschlandfunk in Kooperation mit der Stadt Braunschweig vergeben und ist mit 30.000 Euro dotiert. Jedes Jahr wird mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis ein in deutscher Sprache verfasstes erzählerisches Werk gewürdigt. Die Preisverleihung findet am 4. November in Braunschweig statt, am 24. November sendet der Deutschlandfunk eine Aufzeichnung des Festakts.


17. August 2018

Ulrike Almut Sandig und Silke Scheuermann nominiert

Die Lyrikerinnen Ulrike Almut Sandig und Silke Scheuermann sind für den Horst Bingel-Preis für Literatur 2018 nominiert. Dieser Preis wird seit 2014 von der Horst Bingel-Stiftung für Literatur e.V. gemeinsam mit Ver.di/VS Hessen vergeben und ist mit 8000 Euro dotiert.


14. August 2018

Ein schönes Paar steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis

Gert Loschütz ist mit seinem im Frühjahr erschienenen Roman Ein schönes Paar auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2018. Am 30. August lesen die Nominierten im Literaturhaus Hamburg, am 11. September wird die Shortlist bekanntgegeben.


24. Juni 2018

Kein Facebook mehr – Schöffling & Co. verweigert sich

Solange es zur offiziellen Politik von Facebook gehört, dass der Holocaust geleugnet werden darf, weil Mark Zuckerberg glaubt, dass man damit nicht »absichtlich falsch liege«, solange wird der Verlag Schöffling & Co. sämtliche Aktivitäten auf Facebook und allen dazugehörenden Netzwerken einstellen. 
Das Leugnen des nationalsozialistischen Völkermords an mehr als 6 Millionen europäischen Juden ist Ausdruck eines Antisemitismus, gegen den wir uns entschieden stellen. Die Erinnerung an die Opfer darf niemals einem falsch verstandenen Liberalismus preisgegeben werden.


19. Juni 2018

Mirko Bonné erhält Landgang-Stipendium

Das Landgang-Stipendium des Literaturbüros Oldenburg geht 2018 an Mirko Bonné. Das Reisestipendium ist Bestandteil des Projekts »Literarischer Landgang« und wird durch die Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg gefördert. Vom 17. bis zum 25. September 2018 bereist Bonné die sieben Landkreise und kreisfreien Städte des ehemaligen Landes Oldenburg. Den Text, der in diesem Rahmen entsteht, wird der Autor auf einer Lesereise durch dieselben Orte im Frühjahr 2019 präsentieren.


15. Mai 2018

Georg Dehio-Buchpreis für Miljenko Jergović und Brigitte Döbert

Miljenko Jergović und Brigitte Döbert erhalten den Hauptpreis des Georg Dehio-Buchpreises 2018. »Mit seinem epischen Werk vermittelt Miljenko Jergović ein differenziertes Bild der kulturellen Vielschichtigkeit Südosteuropas, namentlich in den Regionen des ehemaligen Jugoslawien«, begründet die Jury ihre Wahl. »Ausgehend von der Transformation der Identitäten in den kriegerischen Auseinandersetzungen der 1990er-Jahre, entwirft er ein historisches Panorama, das von den Zeiten der osmanischen Herrschaft bis in die unmittelbare Gegenwart führt.«  
Die Jury würdigt in diesem Kontext auch die Bedeutung der Übersetzerin, die großen Anteil an der literarischen Wirkung Miljenko Jergovićs in deutscher Sprache habe: »Ihr ist es gelungen, das Idiom des Originals angemessen wiederzugeben und sein Werk einem breiteren Publikum bekannt zu machen.« 

Die Preisverleihung findet am 10. Oktober im Berliner Rathaus statt.


14. Februar 2018

Ulrike Almut Sandig erhält den Wilhelm-Lehmann-Preis 2018

Der mit 10.000 Euro dotierte Wilhelm-Lehmann-Literaturpreis der Stadt Eckernförde geht in diesem Jahr an die 1979 in Großenhain geborene Lyrikerin und Vortragskünstlerin Ulrike Almut Sandig. Die Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft verleiht ihn seit 2009 zum fünften Mal für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Lyrik, der Erzählung und des Essays. Die Jury überzeugten sowohl Inhalt wie Musikalität ihrer Texte, »die in der Modulation ihrer Stimme zu akustischen Wortkunstwerken und Klangerlebnissen werden, bei denen Wortbedeutung und Schriftsinn ins Fließen geraten, ohne sich in Beliebigkeit aufzulösen.« Gelobt wird die thematische Breite und Vielfalt eines Werks, das ein kritisches Potential entfalte und den Mut zur politischen Zeitgenossenschaft zeige. Der jüngste Gedichtband ich bin ein Feld voller Raps / verstecke die Rehe und leuchte / wie dreizehn Ölgemälde / übereinandergelegt (2016) beeindrucke durch die raffinierte Verschränkung der Themen Natur, Kunst und Politik. Mit Ulrike Almut Sandig wird eine eigenständige und eigenwillige moderne Stimme ausgezeichnet, die im Konzert der Gegenwartsdichtung eine herausragende Position einnehme.

Die Preisverleihung findet am 5. Mai 2018 im Rahmen der Wilhelm-Lehmann-Tage im Ratssaal in Eckernförde statt.


08. Februar 2018

Robin Detje für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung nominiert

Robin Detje ist für seine Übersetzung von Joshua Cohens Buch der Zahlen für den Preis