Wilhelm Genazino: Achtung Baustelle

Georg-Büchner-Preis 2004

Wilhelm Genazino
Achtung Baustelle


184 Seiten. Gebunden.
€ 18,90   €[A] 19,50   
ISBN: 978-3-89561-250-3

»Ich sehnte mich danach, den Schrank schrumpfen zu sehen...«; »Vogerlsalat grüßt«; »Ich lese auf meinem Zimmer Proust, fresse dazu Marzipan«; »Kätzchen, mein Meerrettich geht unter« - das sind Sätze, bei denen Wilhelm Genazino in Romanen, Essays und Betrachtungen aufmerkte, die ihn verwunderten oder verärgerten, denen er auf jeden Fall in unnachahmlicher Weise nachgegangen ist, indem er seine Fundsätze ernst nimmt, sie gleichsam seziert, mehrfach wendet, um zu ebenso einleuchtenden wie schonungslosen Analysen zu kommen.
Der zweite Teil von »Achtung Baustelle« versammelt drei große Essays zu James Joyce, Marcel Proust und Italo Svevo, der abschließende Teil faßt drei öffentliche Äußerungen anläßlich der Verleihung bedeutender Literaturpreise zusammen.
»Achtung Baustelle« sammelt Genazinos kluge, witzige, intelligente und erstaunliche Betrachtungen, die humorvoll ein anderes, besseres Lesen lehren können.


Inhalt

I

»Ich sehnte mich danach, den Schrank schrumpfen zu sehen...«

»Der Mensch von 1950: Er fickte und las Zeitungen.«

»Die Liebe aber ist unsterblich.«

»Vogerlsalat grüßt«

»Ich lese auf meinem Zimmer Proust, fresse dazu Marzipan«

»Ich weiß von nichts, wie diese Dächer«

»Herr, gib ihnen die ewige Ruhe nicht«.

»Das selbständig denkende und handelnde Individuum wird ausgelöscht werden«.

»Kultur ist Müll, und Kunst, einer ihrer Sektoren doch ernst
als Erscheinung der Wahrheit«.

»Ziehen wir uns nicht morgens an, um uns abends wieder auszuziehen?«

»Meine Existenz beruht in ihrer Möglichkeit darauf, daß ich nicht daran erinnert werde, wie ich lebe«

»Diese Schrift ist widerwillig zu dem Schluss gelangt, daß wir den Untergang des Schreibens zu erwarten haben - «

»die toten sind milde zu uns«

»Bevor man es nicht geschafft hat, in einem Zimmer zu leben, kann man nicht hinausgehen und kämpfen«

»Das lebhafte Getümmel der Stadt und die großen, steinernen Häuser befemdeten ihn angenehm«

»Das Sich-Unterscheiden von anderen muß von diesen anderen anerkannt sein«

»Wenn du lange genug sitzen bleibst und schaust, zwei oder drei Stunden
zum Beispiel, dann siehst du den Tod«

»Ich gehöre diesem Gesindel an«

»Es gibt nur eine Wahl: die zwischen Gemeinschaft und Untergang, und wir müssen uns entscheiden«

»Oh, wir wissen es nicht«

»Unbeargwöhnt und todbringend wie die Pest schritt er durch das Menschengewühl der Straße«

»Auf der untersten Stufe, wo der Mensch sich anfängt...«

»Wahr ist das Meer, wahr sind die Berge, die Felsen, wahr ist ein Grashalm«

»Und was soll ich anfangen, um meinen Unsinn los zu werden?«

»Kätzchen, mein Meerrettich geht unter«

»Dieses im besorgenden Umgamg umsichtig vorweg im Blick gehaltene Wohin des möglichen zeughaften Hingehörens nennen wir die Gegend«

»Wie erträglich das alles ist, mein Gott«


II

Dubliner Ausflüge. Über James Joyce

Der Ort der Hingabe. Schreiben zum Tode. Über Marcel Proust

Die Relativität des Glücks. Leben und Schreiben des Italo Svevo

Einschluß, meine Herren!
Literarische Arbeit mit Strafgefangenen


III

Abstand gibt es nicht im Sonderangebot
Rede zum Bremer Literaturpreis

Und dann und wann ein weißes Pferd
Bergen-Enkheimer Rede

Das Exil der Blicke. Die Stadt, die Literatur und das Individuum
Dresdner Rede

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