Rolf Bossert: Ich steh auf den Treppen des Winds

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Platz 8 der SWR-Bestenliste und Buch des Monats im April 2006




Lyrikprospekt
2021

Rolf Bossert
Ich steh auf den Treppen des Winds

Gesammelte Gedichte
Herausgegeben von Gerhardt Csejka

352 Seiten. Gebunden.
€ 24,90   €[A] 25,60   
ISBN: 978-3-89561-299-2

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SELBSTPORTRÄT
Ich schreib mir das Leben
her, schreib mir das Leben weg.

Es sind dramatische Umstände, unter denen der Lyriker Rolf Bossert im Dezember 1985 die bundesdeutsche Literaturbühne betreten und nur kurz darauf wieder verlassen hat: Zum Kreis der rumäniendeutschen Schriftsteller um Herta Müller, Franz Hodjak und Richard Wagner zählend, geriet er Anfang der 80er Jahre in immer heftigere Konflikte mit dem rumänischen Regime. 1984 stellte er einen Ausreiseantrag, der nach der politischen Zensur das Publikationsverbot zur Folge hatte. Im Dezember 1985 schließlich konnte er nach Frankfurt am Main ausreisen, wo er sich nur zwei Monate später das Leben nahm.
Die Gedichte Rolf Bosserts spiegeln die schwierigen Umstände seiner Biographie wider: Sie sind radikal, ironisch wie selbstironisch, sarkastisch, streng, von erbarmungsloser Schönheit. Aber immer scharf beobachtet und von beeindruckender Wucht: »In Bosserts Gedichten stehen die Bilder erst richtig, wenn sie umgestoßen sind. Er fährt durch die Ordnung der Sprache, bis die Scherben funkeln. In diesem Funkeln sitzen Angst und Lust beisammen.« Herta Müller, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ich steh auf den Treppen des Winds zeigt erstmals in großer Vollständigkeit das lyrische Werk Rolf Bosserts, das in seiner Unbändigkeit noch zu entdecken ist.

Rezensionen

»Noch heute erstaunt die Vieltönigkeit von Bosserts Arbeiten. (...) Bossert verdient eine erneute Lektüre.«
Harald Hartung, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Bossert war ein Meister des schwarzen Humors.«
Richard Wagner, Neue Zürcher Zeitung

»Bei Rolf Bossert läßt sich lernen, daß beides wahr sein kann: das Gefühl der Verzweiflung und das Spiel, ja sogar der Handel mit ihm.«
Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung

»Wer diese Gedichte jetzt aus der Distanz von mehr als zwanzig Jahren liest, ist immer wieder beeindruckt.«
Holger Schlodder, NDR

»Zur Wiederentdeckung: Diese neue Ausgabe macht nun die erstaunlichen Entwicklungssprünge und Metamorphosen des Dichters Bossert fassbar.«
Michael Braun, Freitag

»Bosserts Gedichte bewegen sich in einem Spannungsfeld, als dessen extreme und höchst gegensätzliche Pole sich Brecht und Celan ausmachen ließen.«
Jan Wagner, Frankfurter Rundschau

»Die Gesammelten Gedichte Bosserts verschaffen einen atemlos machenden Eindruck von der Kompromißlosigkeit eines wortfeilenden Menschen.«
Marica Bodrozic, Hessischer Rundfunk