Ror Wolf
Pfeifers Reisen
Gedichte
264 Seiten. Leinen. Lesebändchen.
€ 19,90 €[A] 20,50
ISBN: 978-3-89561-320-3
Erstes Stück des letzten Teils
Jetzt kommt der Moment auf den wir warten.
Er beginnt mit einem kurzen harten
Knall. Heraus aus der Vergangenheit
stürzt Hans Waldmann, kalt und zugeschneit.
Er erscheint und sagt ganz allgemein:
Wenn es sein muß, muß es eben sein.
Waldmann, er steht da und er beginnt,
und er sieht die Dinge wie sie sind.
In der Ferne hört man Nacken knacken,
Kuchenbacken ach und Knochenhacken,
Wolken kratzen und Tapeten platzen,
und man hört ein Schmatzen auf Matratzen.
Waldmann, um die Ruhe herzustellen,
geht davon mit seinen leichten schnellen
Schritten, und man hört Hans Waldmann sprechen.
Stühle kippen um und Wände brechen,
Teller klirren kalt und Tüten knallen,
Herren schreien auf und Damen fallen.
Wie die Welt so ist, so ist sie eben,
und genauso ist es mit dem Leben,
sagt Hans Waldmann, hier am Rand von O:
Wenn die Welt so ist, dann ist sie so,
sie verschwimmt dort an den weichen Rändern,
aber das ist leider nicht zu ändern.
Waldmann steht am Rand von O und spricht:
Wenns nicht geht, dann geht es eben nicht.
Waldmann hebt die Hand und sagt vergnügt:
Nun ist Ruhe, doch die Ruhe trügt.
Rezensionen
»Hier wird alles möglich, was Sprache möglich macht. Streng gereimt, versteht sich: außen klare Form, Scheitel und Krawatte sozusagen, Bügelfalten, innen aber blanke Anarchie.«
Martin Zingg, Neue Zürcher Zeitung
»Einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart.«
Brigitte Kronauer