Peter Kurzeck
Peter Kurzeck erzählt Unerwartet Marseille (CD)

Live an der Universität Siegen am 25. Mai 2011
Audio-CD
Regie und Idee: Jörg Döring
Schnitt: Julika Tillmanns
Herausgegeben von Jörg Döring

2 CDs. Spieldauer 122 Minuten
€ 19,80   €[A] 19,80   
ISBN: 978-3-7317-5102-1

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Peter Kurzeck erzählt von den langen Sommern der späten sechziger Jahre. Als man wußte, daß die Sommer von Jahr zu Jahr länger und besser würden, und nicht nur die Sommer, auch die Welt, und daß man selbst ­daran beteiligt war. Das erste Mal Marseille sehen. Längst keinen Urlaub mehr. Ein Telegramm an den Chef: »Unerwartet Marseille. Rückkehr verhindert.« Und trotzdem nicht entlassen werden. Jahre des Trampens und der Vollbeschäftigung. Eine Freundin in Prag im Frühjahr 68. Und dann über München, Meran, Venedig, Pula, Wien, Bratislava in den Sommer des Prager Frühlings. Viel trinken im Prager Frühling. Die Freundin in ihrer Büromaschinenfabrik schon mittags besuchen, und die ganze Abteilung hört auf zu arbeiten. Auf der Karlsbrücke die Beatles im Kofferradio. Und immer zu Fuß unterwegs. Die Tage der Okkupation am Radio in Staufenberg. Der Herbst nach dem Prager Frühling. Wie im Juni 1970 am eigenen Geburtstag die Mutter stirbt und man noch am Tag der Beerdigung zu einer langen Sommerreise nach Schweden aufbricht. Im Transit durch die DDR. Zu tschechischen Emigranten nach Sundsvall. In die Mitsommernacht, ans Nordkap und wochenlang barfuß. Das Mädchen an der Tankstelle bei Vilhelmina. Wie man zurückkommt und irgendwann weiß, man kann nicht mehr zur Arbeit gehen. Will fortan Schriftsteller sein. Im Sommer 71. Jetzt den Tag für sich und das Schreiben. Hamsun lesen, solange man will. Der erste Sommer in Staufenberg. Ein freier Schriftsteller.

Rezensionen

»Kurzeck beherrscht die Kunst der Erinnerung und deren poetische Verdichtung. Seine eigenwillige singende, über die Welt staunende Stimme macht seinen Vortrag einmalig.«
Sandra Kegel, FAZ

»Kurzeck ist ein Genie. Der Mann redet tatsächlich wie gedruckt. (...) Es ist die Verfertigung von Literatur beim Sprechen.«
Christoph Schröder, Die Zeit

»Großartig, wie Kurzecks Gedanken mäandrieren und sein Gedächtnisstrom immer neue Kurven beschreibt.«
Knut Cordsen, BR 2 Diwan

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