Patrick Hofmann: Die letzte Sau

Patrick Hofmann
Die letzte Sau

Roman

288 Seiten. Gebunden.
€ 19,90 (UVP)   €[A] 20,50   
ISBN: 978-3-89561-480-4

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Samstag, 5. Dezember 1992. Muckau, ein Dorf südlich von Leipzig. Weder Wende noch Wiedervereinigung haben den Tagebau zum Stillstand gebracht. Obwohl der Zusammenbruch der Braunkohleindustrie absehbar ist, drehen sich die Schaufelräder weiter, haben sich die Bagger bis an die Ortschaft herangefressen, deren Bewohner seit einem Jahr umgesiedelt werden. Die alten Schlegels sind die letzten. Ihr Abschied von Haus und Hof steht kurz bevor. Deshalb ist die Familie zusammengekommen, um Albrechts letztes Schwein zu schlachten. Am frühen Morgen erscheint jedoch kein Schlachter, sondern eine Schlachterin und schlägt die drei Generationen dieser einst systemtragenden ostdeutschen Familie in ihren Bann.

Patrick Hofmanns derb-komischer Debütroman schildert das Schicksal einer Familie in einer Region, die wie keine zweite deutsche im 20. Jahrhundert von radikalen gesellschaftlichen, ideologischen, industriellen und landschaftlichen Umwälzungen heimgesucht wurde. Stück für Stück werden mit dem Schwein die deutsche Geschichte und die kommunistische Utopie zerlegt und verarbeitet – ein Auflösungsprozess, der auch vor der Familie nicht Halt macht.

Rezensionen

»Man kann diesem Roman in seinen Einzelheiten nachspüren. Man kann ihn aber auch in einem Zug lesen, als sinnesfrohe, tragikkomische deutsche Familiengeschichte.«
Tobias Heyl, Süddeutsche Zeitung

»Detailreich führt Patrick Hofmann in die Abläufe der prompten Fleischverarbeitung ein und veranschaulicht – wahrlich keine Lektüre für Vegetarier! – die sinnlichen Reize von Blutwurst und Kesselfleisch.«
Rainer Moritz, Neue Zürcher Zeitung

»Ein erstaunlich gelungenes Buch – von einem Autor, der so entschlossen und originell debütiert, ist noch einiges zu erwarten.«
Michael Martens, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Eine leichte Verschiebung des Erwarteten nur, doch der Autor nutzt diesen Moment geschickt, um alle Gewissheiten (...) aufzulösen.«
Brigitte

»Das Wasser läuft einem beim Lesen regelrecht im Mund zusammen. Es wäre wirklich schade, wenn kein Schwein das Buch liest.«
Deutsche Welle

»Da wird minutiös das Zerlegen und Verwursten der Sau dokumentiert, die Geschichte der DDR und der Kriegsgeneration aufgearbeitet, schmutzige Familienwäsche gewaschen, gemeinsam herzhaft-derb gegessen.«
Xaver

»Hofmann hat eine Parabel geschrieben über drei Generationen einer ostdeutschen Familie, die, so Enkelin Kathrin, längst von der Zeit überholt wurde.«
Michaela Schmitz, WDR

»Die Metapher des Schlachtens steht nicht nur für das Zerlegen des Schweins, sondern auch für die untergegangene Welt der DDR und die neue Situation.«
Michael Hametner, MDR

»Eine sehr genau beobachtete tragisch-komische Familiengeschichte.«
Nordwest Zeitung

»Ein literarisches dynamisches Gefüge wie aus einem Guss.«
Kurt Neumann, Die Presse